Warum es sich lohnt, weiterzugehen: Claudias Megamarsch-Story
- Team Megamarsch
- vor 6 Tagen
- 3 Min. Lesezeit

Vor ca. 2-3 Jahren erzählte mir eine Kollegin von ihrer Teilnahme an einem 50-KM-Marsch. Da dachte ich noch, so schwer kann das doch nicht sein. Wobei es für mich einen Unterschied macht, ob man 50 km oder ob man 12 Stunden läuft. Irgendwie klingen 12 Stunden viel länger als 50 km.
Ein Jahr vor dem Megamarsch nahm ich dann an einem Marsch eines anderen Anbieters im Norden Deutschlands teil und musste bei Kilometer 43 aufgeben. Allerdings war ich zu dieser Zeit nicht gut trainiert bis auf gelegentliche kurze Joggingrunden.
Nun war ich angefixt und begann gemeinsam mit einer Freundin (Merle) regelmäßig zu wandern. Das Ziel war ganz klar; wir wollten die 50 Kilometer in Düsseldorf schaffen.
Den ersten Schritt – die Anmeldung – haben wir zwar ziemlich weit nach hinten geschoben, aber als dieser geschafft war, ging es mit meiner Motivation nach oben. Wir gingen wöchentlich zusammen los, manchmal mit weiteren Freunden, aber oft zu zweit und entdeckten zu Fuß die nähere Umgebung von Düsseldorf völlig neu. Das war eine neue Erfahrung und zugleich sehr entschleunigend.
Je näher der Tag des Megamarsches kam, desto aufgeregter wurde ich. Werde ich es diesmal schaffen? Am Start herrschte eine tolle Stimmung und wir wollten endlich los. Es ging dann zunächst durch den Volksgarten nach Himmelgeist und Itter und schließlich Richtung Benrath. Alles lief locker und leicht und wir freuten uns auf die erste Verpflegungsstation (VPS).

Danach ging es durch Benrath, vorbei am Schloss und den Schlosspark und irgendwie kam ziemlich bald die VPS 2. Hier füllten wir unser Wasser auf und stärkten uns mit Elektrolyten. Außerdem wurde uns langsam ganz schön warm.
Umso besser, dass es jetzt ein ziemlich langes Stück durch den Wald ging; erst der Benrather Forst, dann der Eller Forst und zuletzt am Elbsee vorbei Richtung Hilden. Hier merkte ich auch, dass es anstrengender wurde. Die Füße meldeten sich und die rechte Schulter tat weh. Es war aber alles noch gut erträglich und die VPS 3 auch nicht mehr so fern.

Dort angekommen, erwarteten uns gute Freunde für die mentale Unterstützung. Es gab viel Cola (trinke ich sonst eigentlich nie) und Brötchen mit sauren Gurken drin…ein richtiges Highlight. Nach dem Aufstehen merkte ich, dass meine rechte Wade und die Fersen weh taten. Dies wurde während des Laufens wieder besser.
Jetzt ging es am Unterbacher See vorbei und durch Unterbach. Dies war dann auch die einzige Steigung. Zwischendrin traf man immer mal wieder auf Mitwanderer, die sich schlimme Blasen zugezogen hatten und diese behandeln mussten. Da wusste ich ja noch nicht, wie es um meine Füße bestimmt war. Tatsächlich war ich erstaunt, dass es so gut lief.
Für kurze Zeit gingen auf dieser Strecke Freunde und Familie mit. Dies war eine willkommene Abwechslung und sehr motivierend, vor allem, weil die Strecke bis zur VPS 4 ziemlich lang war.
Bei der VPS 4 waren wir aber schon ziemlich müde und kaputt. Um so besser, dass es dort Marmeladensandwiches gab, die unglaublich toll waren in unserer derzeitigen Verfassung. Außerdem hatten wir uns eine Art Kaffee-Shot für den letzten Abschnitt aufbewahrt. Leider schmeckte der ziemlich ekelig, nichts für ein zweites Mal und mehr Energie habe ich auch nicht gespürt. Aber ab dieser Station wusste ich, ich werde es schaffen.

Die Energie kam dann von alleine auf den letzten Kilometer. Die Schritte wurden immer schneller, auch wenn es weh tat. In diesem Abschnitt haben wir uns zeitmäßig so gesteigert, weil wir endlich ankommen wollten. Kilometer für Kilometer näherten wir uns dem Ziel und das war der Antrieb. Die Vorfreude wuchs…nur nicht an der Ampel stehen bleiben müssen…und endlich das Ziel: Jubel, Erleichterung, Stolz. Ein unbeschreibliches Gefühl, nach 50 Kilometern durchgehalten zu haben.
Die Schmerzen kamen dann zu Hause. An beide Fersen hatte ich riesengroße Blasen und war fix und fertig, aber auch so glücklich. Es bleibt festzustellen, dass der der 50-km-Megamarsch kein Spaziergang ist, sondern ein echtes Erlebnis, bei dem man sowohl körperlich als auch mental über sich hinauswächst. Zu Beginn der Vorbereitung kam immer wieder die Frage nach dem „Warum“ auf und richtig zufriedenstellend konnte ich die nicht beantworten.
Mittlerweile weiß ich es … weil es Spaß macht! Es war sicher nicht mein letztes Mal.






