top of page

WANDERN - MIT ODER OHNE STÖCKE?


Jeder erfahrene Wanderer wird irgendwann mal die Entscheidung getroffen haben, die anstehende Tour anspruchsvoller zu gestalten. Dabei ist es egal, ob die Route länger, unebener oder mit wechselnden Untergrund gestaltet werden soll. Die körperliche Belastung steigt in jedem Fall. Wanderstöcke liegen wieder voll im Trend und sind für Viele eine gute Möglichkeit, die körperliche Belastung zu reduzieren.

Was sollte ich bei der Auswahl der Wanderstöcke beachten? Die meisten Modelle sind Teleskopstöcke und inzwischen für einen erschwinglichen Preis zu haben. Der entscheidende Vorteile dieser Stöcke ist, dass diese aus 3 Teilen bestehen und sich auf eine handliche Größe zusammen schieben lassen. Dadurch lassen sich diese in jedem Rucksack verstauen und bei Bedarf raus holen. Bevorzugte Materialien sind heutzutage Carbon und Titanal. Diese zeichnen sich durch ihr geringes Gewicht und die hohe Belastbarkeit aus. Stöcke aus Aluminium weisen eine ähnliche Steifigkeit auf, sind aber in der Regel schwerer. Für welches Material man sich hier entscheidet, hängt meistens von dem eigenen Budget ab. Ein immer öfter auftretendes Ausstattungsmerkmal sind gedämpfte Griffe, durch die Schultern und gerade die Handgelenke geschont werden. Unverzichtbar sind gute stabile Teller über der Spitze des Stocks. Durch diese wird verhindert, dass man beim Aufstützen zu tief in den Boden sinkt oder zwischen Felsen stecken bleibt. Beim Griff hat jeder Wanderer seine eigenen Präferenzen. Entscheidend ist grundsätzlich erst ein mal die Form. Wenn der Stock nicht gut in der Hand liegt, sind nicht mal 20 Meter mit diesem ein Vergnügen. Es gibt Modelle deren Griff aus Schaum oder natürlichem Kork gefertigt sind. Gerade für Ausflüge im Sommer eignen sich Griffe aus Kork, weil diese die Schweiß- und Blasenbildung an den Händen unterdrücken. Wenn in gute Stöcke investiert wurde, sollten diese natürlich auch gut gepflegt werden, dafür empfiehlt es sich, diese jährlich neu zu schmieren und über das Jahr trocken zu lagern.


Vor- und Nachteile von Wanderstöcken

Viele entscheiden sich dafür Wanderstöcke zu kaufen, um die Belastung auf ihren Körper zu reduzieren. Die körperliche Belastung beim Wandern entsteht vor allem in den Knie- und Fußgelenken. Über einen längeren Zeitraum bei einer Tour belasten mehrere Tonnen diese Gelenke. Durch Wanderstöcke lässt sich dieser Einfluss um bis zu 22% reduzieren. Hinzu kommt, dass der Gebrauch dieses Hilfsmittels eine Art Vortrieb verschafft und dem Körper hilft, einen besseren Rhythmus für das Laufen zu finden. Durch die aufrechte Haltung, die man annimmt, wird ebenfalls die Atmung unterstützt. Aufgrund der Belastung auf „4 Füße“ reduziert sich die Belastung für die 2 eigenen um bis zu 30%.

Eine große Hilfe sind die Wanderstöcke in schwergängigen Gelände, wo sie zusätzlichen Halt bieten. Falls sich bei einer Tour zum Beispiel ein Bachlauf als Hindernis darstellt, ist es wichtig, einen guten Halt zu haben, um diesen zu überqueren. Die wohl größte Entlastung durch die Stöcke entsteht beim Abstieg von einem Gelände. Durch eine leicht nach vorne gebeugte Haltung wird ein großer Teil der Kraft auf die Stöcke übertragen. Die Belastung fokussiert sich dann eher auf die Rückseite der Oberarme.

Wanderstöcke bieten einem die Möglichkeit, den eigenen Körper zu schonen und zu entlasten. Dies setzt allerdings voraus, dass der Gebrauch dieser Stöcke geübt ist und diese auch effizient genutzt werden. Der Körper muss sich beim Laufen mit diesem Hilfsmittel umstellen und an die „Vierbeinigkeit“ gewöhnen.

Doch auch Wanderstöche bringen nicht nur Vorteile mit sich. Gerade Anfängern fällt es schwer, Arme und Beine aufeinander abgestimmt zu koordinieren und damit größere Distanzen zu absolvieren. Hinzu kommt, dass die Stöcke einem suggerieren, einen schnelleren Schritt laufen zu können und dadurch wird die Belastung unbewusst erhöht.

Gerade im Gelände verliert der Körper durch den Gebrauch der Stöcke irgendwann die Fähigkeit, sich selber zu balancieren und auf Situationen vorbereitet zu sein, in denen die Stöcke mal nicht greifbar sind.



Fazit

Eine gesunde Mitte aus der Kombination mit und ohne Wanderstöcke zu finden, erscheint als die beste Lösung. Leichte Touren, die ohne viele Höhenmeter zu schaffen sind, sollten nicht grundsätzlich mit Stöcken absolviert werden. Dadurch kann sich der eigene Körper gut an die generelle Belastung gewöhnen und die Stöcke dienen dann lediglich als Hilfsmittel. Für anspruchsvolle Routen oder, um mehr Sicherheit zu haben, sind diese schon ein sinnvolles Zubehör. Durch die Möglichkeit, diese schnell im Rucksack verstauen zu können, ist es auch kein großer Aufwand, die Stöcke mitzunehmen. Gerade in der Gruppe sollte man beim Wandern darauf achten, dass man niemanden mit seinen Wanderstöcken in die Quere kommt und auch die Mitwanderer weiterhin Ihr eigenes Tempo laufen können.

bottom of page