top of page
  • Facebook
  • Instagram
  • Tik Tok

Erfahrungsbericht von den Outdooractive Mitarbeiter:innen Evelyne und Lucas

Outdooractive Mitarbeiter:innen haben es in ihrer DNA, möglichst viele Aktivitäten in der Natur zu unternehmen, sportlich unterwegs zu sein und stellen sich gern jeder Challenge. So ist jeweils ein ganzes Outdooractive Team beim Megamarsch 100/24 in München und 50/12 in Nürnberg an den Start gegangen. Lucas ist die ganzen 100 Kilometer gelaufen, obwohl die Teilnahme eher spontan war und Evelyne hat die 50 Kilometer gepackt. Hier teilen die beiden ihre Erfahrung mit dir.



Lucas Schmieder, UX-Designer bei Outdooractive


Meine Vorbereitung für den Megamarsch München fiel eher dürftig aus, weil meine Teilnahme mehr eine spontane Idee als von langer Hand geplant war. Hundert Kilometer von München nach Mittenwald. Scheiße. Das ist echt weit. Wieso hatte ich nochmal gesagt, ich mache das? Ach ja… Persönliche Herausforderung, Grenzen kennenlernen… Aber überzeugt hat mich letztlich der Teil, der auch im Nachhinein einer der beeindruckendsten Elemente eines solchen Events darstellt: Die Gemeinschaft.



Einige meiner Kollegen hatten sich zusammengeschlossen, um sich dieser Herausforderung zu stellen, und ich wollte sie dabei unterstützen. Keiner von uns hatte bisher Erfahrungen mit solch einer enormen Strecke gemacht, und so konnten wir uns alle mit dem Elan und dem Optimismus derer, die nicht wissen, was auf sie zukommt, für das Event anmelden.

Als Bewohner des Allgäus und Bergliebhaber kommt man nicht drum herum, eine gewisse Grundfitness zu besitzen, die noch bitter nötig werden sollte. Bis zum Start blieben nur noch knapp zwei Wochen, in die nicht mehr viel Training gequetscht werden konnte (...gar keins :)). Das intensive Studium zweier YouTube-Erfahrungsberichte am Vorabend musste reichen, bevor es mit steigender Nervosität ins Bett ging.


Früh am nächsten Tag ging es dann mit dem Zug nach München zum Start. Noch kurz sichergehen, dass die Strecke in der Outdooractive-App auch offline gespeichert wurde, und schon wurde unsere 5-Personen-starke Truppe als eine der letzten Startgruppen und in gemächlichem Tempo auf die Strecke losgelassen. Alles, was uns an Erfahrung fehlte, machten wir mit guter Laune wett, die über die erste Verpflegungsstation hinweg anhielt und erst bei der ersten großen Herausforderung einen Knick bekam: Es wurde Nacht.


Wenn ich zurückdenke, bleiben die Stunden in der Nacht meine persönlich größte Herausforderung. Im Licht war es einfach, am Horizont auf neue Fixpunkte zuzusteuern, die Aussicht und Landschaft zu genießen und sich hin und wieder von den Anfeuerungsrufen von Passanten beflügeln zu lassen. Nichts davon war im Dunkeln möglich, und die Kilometer zogen und zogen sich. Ich erwähnte unser gemächliches Tempo? Irgendwann stellten wir fest, dass wir, sollten wir so weiterlaufen, keine Pausen mehr einlegen durften, um den 24-Stunden-Zeitrahmen einhalten zu können. Als zunehmend deutlich wurde, dass wir es so nicht alle schaffen würden, mussten wir uns mitten in der Nacht von drei unserer Gruppenmitglieder trennen und waren von da an nur noch zu zweit unterwegs.



Doch unabhängig davon, mit wie vielen Personen man den Marsch gestartet hat, lief man ohnehin nie allein. Einige begleiteten einen nur eine kurze Zeit, mit anderen lief man über viele Kilometer gemeinsam. Das Gemeinschaftsgefühl derer, die sich freiwillig auf eine 100 km lange Wanderung begeben haben, kann ich am ehesten noch mit dem Vergleichen, das auf Zeltplätzen von großen Festivals herrscht. Die gegenseitige Unterstützung, die gute Laune und die vielen teils sehr persönlichen Geschichten, die man sich gegenseitig erzählt, wenn man 24 Stunden nichts weiter zu tun hat, ließen mir viele unserer Begleiter ans Herz wachsen.


Mit dem sehnlichst erwarteten Sonnenaufgang stieg ebenfalls unsere Laune gewaltig an. Außerdem waren wir nun in Sichtweite der Alpen, und an der nächsten Verpflegungsstation gab es Cola! Wir hatten uns gegenseitig durch unsere Tiefphasen geholfen, und aufgeben war keine Option mehr. Wir waren als Team gestartet und würden als Team ins Ziel laufen.


An dieser Stelle ist es an der Zeit, einen heimlichen Star des Megamarsches zu feiern: Die Hirschtalgcreme! Für alte Hasen ein Bestandteil der Standardausrüstung, erfuhr ich erst kurz vor dem Marsch davon. Die Creme verhindert Reibungsstellen zwischen Socken, Schuhen und Füßen und damit Blasen. Ich machte mir keine Hoffnungen, vollkommen ohne Blasen aus dem Marsch zu kommen, jedoch konnte ich die ersten mit einer aberwitzigen Menge an Hirschtalgcreme bis fast zum Kilometer 70 hinauszögern.


Ungefähr um die 70 km-Marke verstand ich auch, was andere in ihren Berichten gesagt hatten: Ab einem gewissen Zeitpunkt laufen nicht mehr die Beine, sondern der Kopf. Schmerzen in den Füßen kann man ausblenden, den Willen dazu zu finden und aufrechtzuerhalten ist weit schwerer. Zum Glück bietet spätestens ab jetzt die Strecke ihren schönsten Teil vorbei am Kochelsee und durch die Täler nach Mittenwald.


Mein verbliebener Wegbegleiter tat sich zunehmend schwer und litt sichtlich. Nachdem wir das Tempo ordentlich anziehen mussten, wurden wir auf diesem letzten Stück immer langsamer. Dennoch kam das Ziel immer näher. Die letzten Kilometer mussten wir rennen, um es nach 23:59 Stunden gerade noch so ins Ziel zu schaffen. Adrenalin und Schlafentzug ließen jetzt das ein oder andere Tränchen kullern, aber im Gegensatz zu vereinzelten Tiefpunkten auf der Strecke lagen wir uns gegenseitig in den Armen und weinten diesmal vor Glück. Wir haben es geschafft.


Es ist schwer in Worte zu fassen und zu vermitteln, was es heißt, 100 Kilometer am Stück zu wandern und wie viel mehr als nur eine lange Wanderung das ist. Auf den Events trifft man viele Wiederholungstäter, denen einmal 100 km nicht gereicht haben. Irgendwie ist die Faszination auch danach ungebrochen. Auch wenn ich nicht die Hälfte dessen, was ich erzählen wollte, rüberbringen konnte, ist es nicht schlimm. Jeder darf beim Megamarsch mitmachen und es selbst erleben - vielleicht treffen wir uns ja auf dem nächsten und laufen ein paar Kilometer gemeinsam?




Evelyne Gonzales, Community Managerin bei Outdooractive


Raus aus der Komfortzone und ab in de Welt des Ausdauersports. So fand ich mich beim Megamarsch in Nürnberg wieder und begab mich auf eine bemerkenswerte Reise. Ich komme aus Brasilien, dort sind solche Veranstaltungen überhaupt nicht üblich. Und so wusste ich, dass ich eine einzigartige Erfahrung vor mir hatte. Mit der Unterstützung meiner Kollegen und der Umgebung der Allgäuer Landschaft, in der ich lebe, fühlte ich mich auf die Herausforderung vorbereitet, war aber dennoch nervös.



Inmitten der atemberaubenden Aussicht auf die Allgäuer Alpen zu leben hat seine Vorteile, besonders für jemanden wie mich, der gerne wandert. Die hohen Berge und malerischen Wanderwege dienten als mein Trainingsgelände und ermöglichten es mir, meine Ausdauer und das Durchhaltevermögen für den Megamarsch aufzubauen. Ich ging in jedem Urlaub meiner Leidenschaft fürs Trekking nach, was auch gut zur Vorbereitung auf diese Herausforderung beigetragen hat. Die langen Stunden, die ich damit verbracht habe, neue Gelände zu erkunden, haben mir die körperliche und mentale Belastbarkeit für die 50 Kilometer lange Wanderung gegeben.


Als das Ereignis näher rückte, verspürte ich eine Mischung aus Aufregung und Angst, nicht zu wissen, ob ich die 50 km in 12 Stunden bewältigen würde. An einem Ereignis dieser Größenordnung mit meinen Kollegen teilzunehmen, hat gleichzeitig gemeinsame Vorfreude und Kameradschaft mit sich gebracht. Der Gedanke, mich über meine Grenzen hinaus zu fordern, sorgten für innere Aufregung und Begeisterung. Da solche Veranstaltungen in Brasilien selten sind, war es für mich auch ein Privileg, Teil von etwas so Einzigartigem zu sein.


Als ich mich auf diese Megamarsch-Odyssee begab, hallte das Startsignal in der klaren Herbstluft wider, der Beginn des Megamarschs. Inmitten einer Menge gespannter Teilnehmer vermischten sich Vorfreude und Aufregung, als ich mich auf diese 50 Kilometer lange Reise durch die Randgebiete von Nürnberg begab.


Der Megamarsch hielt, was sein Name versprach. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert und ermöglichte es uns, uns voll und ganz auf die anstehende Aufgabe zu konzentrieren. Das Gelände war hauptsächlich flach, sodass die eigentliche Prüfung wirklich in der zu bewältigenden Distanz lag. Während des Laufs erlebten wir alle möglichen Wetterbedingungen, von der klirrenden Kälte am Morgen bis zur wärmenden Herbstsonne, die den Wald erstrahlen ließ. Leider wendete sich im Laufe des Tages das Wetter und wir waren immer wieder sporadischen Regenschauern ausgesetzt, die uns die 50 Kilometer zusätzlich erschwerten.


Als die Kilometer dahinschmolzen und die Ziellinie näher rückte, überkam mich ein regelrechtes Gefühl der Erfüllung. Das Überqueren der Megamarsch-Ziellinie war mehr als nur eine physische Leistung; für mich war es ein Beweis meiner Entschlossenheit und Ausdauer. Das beste war, dass alle Kollegen sicher ins Ziel kamen und niemand frühzeitig abbrechen musste. Und als ich dort stand, umgeben von meinen Kollegen, empfand ich ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit und Stolz, diese Erfahrung gemacht zu haben.


Die Teilnahme am Megamarsch-Event in Nürnberg war eine körperliche und mentale Reise wie keine andere. Wenn ich auf die Veranstaltung zurückblicke, kommt immer wieder der Wille und die Entschlossenheit in mir hoch und auch eine neue Wertschätzung mir selbst gegenüber. Dafür, dass ich über meine Grenzen gegangen bin.

bottom of page