Jeder definiert seine Faszination am Wandern anders, viele suchen eine sportliche Herausforderung, deren Fokus auf der Ausdauer und dem Durchhaltevermögen liegt, andere wiederum wollen dem Alltag entfliehen und sich frei in der Natur bewegen. Alle verbinden die von der Natur vorgegeben Routen und Möglichkeiten. Vor jeder Tour sollte die Strecke gut geplant sein, um diese dann auch gut und erfolgreich umsetzen zu können. Für Planung der Wanderung und die Orientierung gibt es verschiedene Möglichkeiten: Navigationsgeräte, Apps, Wanderkarten oder die Natur selbst.
Navigationsgerät
In den letzten Jahren entwickelte sich das Angebot an Hilfsmitteln für die Navigation rasant. Durch immer bessere Technik hat man heutzutage mit einem Navigationgerät ganz Europa als Karte im Rucksack bei sich. Diese Geräte bestechen durch hohe Akkulaufzeiten und weiteren Vorzügen wie zum Beispiel der Wasserdichtigkeit. Auf zahlreichen Portalen im Internet lassen sich von anderen Wanderbegeisterten erprobte Strecken schon Zuhause einsehen und sehr gut übernehmen. Hier ist für jeden was dabei und man muss sich nicht mehr selber auf die Suche nach einer neuen Route begeben. Viele fangen gerade erst mit dem Wandern an und wollen sich erprobte Strecken raus suchen, um dem Sport und ihrem Körper näher zu kommen. Erfahrenen Wanderern bietet sich die Möglichkeit, immer größere Herausforderungen zu suchen und sich nicht mehr auf lokale Strecken zu begrenzen.
Wanderkarten
Für viele ist der Anschaffungspreis der Navigationsgeräte erst ein mal eine Abschreckung. Andere hingegen scheuen die Abhängigkeit von der Technik. Seit Jahrhunderten navigieren Menschen mit einem Kompass und Karte. Bis heute finden sich viele Befürworter dieser einfachen Technik. In der Natur die Orientierung und Navigation ausschließlich mit diesen Hilfsmitteln zu bewerkstelligen, benötigt allerdings etwas Vorbereitung. Zu erst einmal sollte die Fähigkeit, einen Kompass zu lesen, erlernt werden. Die Auswahl der richtigen Karte entscheidet ebenfalls über den Erfolg einer Tour. Mit einer topographischen Karte im Maßstab 1:25000 ist man grundsätzlich immer gut beraten. In diesem Maßstab entsprechen 1cm auf der Karte 250m Weg. Auf diesen Karten sind etwaige Hindernisse wie Gewässer, Bäume oder große Sträucher verzeichnet und dadurch im besten Fall keine böse Überraschung.
Diese Hilfsmittel sind im Bezug auf ihre Belastbarkeit gegenüber der Witterung stark eingeschränkt. Bei Regen oder starken Wind ist es schwer, eine Karte zu lesen und diese könnte im schlimmsten Fall zerstört werden. Da sind die meisten Navigationsgeräte deutlich weniger empfindlich.
Orientierung anhand der Natur
Die Akkulaufzeit der Navigationsgeräten ist zwar sehr hoch, doch ein technischer Defekt lässt sich nie ganz ausschließen. Um in der Natur nie komplett die Orientierung zu verlieren, gibt es ein paar Hilfsmittel die von dieser selbst bereit gestellt werden. Der zuverlässigste Richtungszeiger ist wohl unsere Sonne. Schon im Kindesalter wird einem beigebracht, dass die Sonne im Osten aufgeht, über den Süden ihren Mittagslauf nimmt und schließlich im Westen untergeht. Merkt Euch also, wenn Ihr nach Norden müsst, lauft niemals der Sonne entgegen.
Wenn Ihr nachts unterwegs seid, müsst Ihr Euch natürlich auf andere Hilfsmittel verlassen. Durch die Hilfe des Polarsterns könnt Ihr immer bestimmen, wo Norden ist, demnach auch die anderen Himmelsrichtungen. Dieser lässt sich leicht finden, indem Ihr das Sternbild „großer Wagen“ sucht und diesen in seiner Achse nach oben verlängert.
Bei jeder Wanderung, die Ihr noch absolvieren werdet, wird Euch eine Sache immer wieder begegnen: Bäume. Sogar mit Ihnen ist es möglich, eine grobe Einschätzung über die Himmelsrichtungen zu bekommen. Bei Betrachtung eines Baums ist Euch bestimmt schon ein mal aufgefallen, dass dieser von einer Seite immer stärker mit Moos bewachsen ist. Diese Seite ist Westen, die Wetterseite. In unseren Breitengraden kommt der Wind meistens aus dieser Richtung. Durch diesen Einfluss von Wind und Wetter ist es sogar zu beobachten, dass gerade freistehende Bäume eine leichte Neigung in Richtung Osten haben.
Hinzu kommt, dass es sich immer lohnt die Bäume und deren Umgebung im Auge zu behalten. Wenn man einen außergewöhnlich geformten, schönen oder einfach prägnanten Baum sieht, ist es sinnvoll sich diesen einzuprägen und als Orientierungshilfe zu nutzen.
Eine letzte und die vielleicht schönste Hilfe zur Orientierung ist ein Sonnenblumenfeld. Die Köpfe dieser Pflanze richten sich aufgrund der Lichtausbeute Richtung Sonne also nach Süden aus. Dieser Effekt nennt sich „Phototropismus“.
Der Navigation in der Natur sind kaum Grenzen gesetzt und jeder kann die für ihn beste Lösung finden. Um niemals die Orientierung zu verlieren, sollte man sich nie komplett auf eine Methode verlassen. Die absoluten Basics sollte sich jeder, der sich in der Natur bewegt, aneignen, um nie in eine Notlage zu geraten. Eine gute Kombination aus einem Wandercomputer und einer Karte mit Kompass sind wahrscheinlich die geeignetste Lösung. Mit einer im Vorfeld gut geplanten Route, die auch über den Wandercomputer im Zweifel abgerufen werden kann, machen sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene nichts verkehrt. Viele Kartenanbieter haben inzwischen eine digitale Anbindung ihrer Karten an die kleinen Navigationsgeräte.
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