Wenn Menschen das Wort Berlin hören, denken die meisten in der Regel an das Brandenburger Tor, den Alexander Platz oder den Bundestag, aber diese Stadt hat gerade in ihrer erweiterten Umgebung das genaue Gegenteil, aber nicht weniger Schönes zu bieten. Viele Naturbegeisterte reisen nach Brandenburg, um dort die 15 nationalen Naturlandschaften zu erkunden. Diese bieten alle notwendigen Bedingungen, um sich auf unseren Megamarsch vorzubereiten oder einfach in Ruhe die Natur genießen zu können. Wir stellen Euch nun zum Teil leichte Touren, gute Trainingstouren und komplexe Touren mit mehreren Etappen vor.
Runde um den Schlachtensee:
Die erste Tour führt uns ein mal um den Schlachtensee, die Tour ist rund 5,5km lang und ist exzellent mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Für Fahrradfahrer eignet sich diese Route, ebenso wie für Jogger. Ihr kommt unter anderem an einem Ruderbootverleih vorbei. Dieser bietet alte rustikale Boote an. Durch diese habt Ihr die Möglichkeit, den See vom Wasser aus zu erkunden und die Route schon mal grob einzuschätzen. Später führt Euch die Route durch den Paul-Ernst-Park. Dort habt Ihr die Möglichkeit, nah am Ufer zu spazieren und einen schönen Ausblick zu genießen.
Glindower Alpen - Panoramaweg Werder:
Der rund 10km lange Panoramaweg in der Nähe von Werder befindet sich in den Glindower Alpen. Der Panoramaweg verläuft u.a. am Ufer des Glindowsees vorbei. Entlang des Weges habt Ihr immer wieder Ausblicke auf den See oder wandert durch Wälder sowie Felder und Natur. Durch die abwechslungsreichen Begebenheiten, wie zum Beispiel Stufenwege, Wanderwege und Waldwege wird es nie langweilig.
Backofenberg Rundweg ab Stücken:
Der Backofenberg Rundweg ist die ideale Strecke für eine ruhige Wanderung in der Natur. Durch die Vielseitigkeit der Strecke wird Euch bei dieser 18km langen Tour viel geboten. Der Weg verläuft entlang von Wäldern, Flüssen und Seen und bietet durch Bänke viele Möglichkeiten, die schöne Natur zu genießen. Ein Highlight der Strecke ist der Sandstrand am See, der zu einer Runde Beachvolleyball im Sommer mit Freunden einlädt. Außerdem gibt es unzählige Wildblumen entlang des Weges, die diese Strecke farbenfroh und freundlich wirken lassen.
Wildpark Schrofheide:
Der Wildpark Schorfheide ist das perfekte Ausflugsziel für eine kurze Wanderung mit der ganzen Familie. Er ist eine knappe Stunde von Berlin entfernt und ist durch breite Wald- und Feldwege gut begehbar. Der Rundweg verläuft hauptsächlich durch Wälder, in denen oftmals Wildtiergehege zu sehen sind. Somit eignet sich dieser Weg gut für einen Sonntagsspaziergang mit Klein und Groß.
Runde um den Mügelsee:
Für Freunde des Wassers empfiehlt es, sich diese rund 19km lange Strecke auszuprobieren. Am Ufer entlang finden sich gut befestigte Wege, die gut zu bestreiten sind. Rings um den See finden sich zahlreiche Gastronomien, die zum Verweilen einladen. Der Weg ist durch die facettenreiche Natur für jeden Wanderer geeignet und sehr schön.
Uckermarker Landrunde:
Die Uckermark ist das Zuhause der intaktesten Flussauenlandschaft in Europa. Dort fühlen sich zahlreiche Wasservögel heimisch und sie ist von unberührter Natur geprägt. Durch dieses Gebiet führt diese 152km lange Tour, die in verschiedene Etappen unterteilt wird - jeweils etwa 14 - 25km lang. Der Weg beginnt in Prenzlau und führt Richtung Süden an dem größten Schilfgebiet Deutschlands vorbei. Auf den verschiedenen Etappen warten u.a. alte Bauernhäuser, Seen und Sümpfe, ein historisches Jagdschloß und Wälder auf Euch.
Es handelt sich bei der Uckermarker Landrunde um einen zertifizierten Qualitätswanderweg, der alle drei Jahre vom Deutschen Wanderverband geprüft wird. Definitiv einen Besuch wert!
Märkischer Landweg:
Wanderer, die dicht bewachsene Wiesen und Wälder schätzen, werden sich auf diesem Weg sehr wohl fühlen und nur Augen für die Natur haben. Durch die 3 Naturschutzgebiete Unteres Odertal, Uckermärkische Seen und das Biosphäsenreservat Schorfheide-Chorin führen rund 220km naturbelassene Landschaften und historische Bauten. Die 10 Etappen führen immer wieder an diversen Seen und Fließgewässern entlang und sind jeweils etwa 11 - 27km lang. Die zweite Etappe führt Euch u.a. durch die Flößerstadt Lychen, die von mehreren Seen umgeben ist und sich in einem Naturschutzgebiet befindet. Weiter geht es durch mehrere Wälder, die sich an einem Bachlauf erstrecken. Hier trifft man oft auf andere Sportbegeisterte, die mit Kanus zu Wasser sind.
Entlang der fünften Etappe führt der Weg in das kleine Dorf Poratz. Dieses besticht durch gut erhaltene Fachwerkhäuser und wird von vielen als das schönste Dorf in der Uckermark bezeichnet. Weiter geht es über weiche Feldwege aus Sand, bei denen die Möglichkeit besteht, für ein paar Meter mal die Schuhe auszuziehen. Der dicht bewaldete Teil der Strecke ist ab der siebten Etappe erst ein mal vorbei. Von nun an geht es durch weite Wiesen und Wege und die Zahl der Gewässer wird merklich geringer. Dafür führt die Route nach Stolpe. Dort ist der „Stolper Turm“ zu bestaunen. In der Umgangssprache wird dieser auch „Grützpott“ genannt und ist Deutschlands dickster Ziegelturm. Auf der letzten, der zehnten, Etappe bietet sich ein atemberaubender Blick in das Odertal. Zu jeder Jahreszeit gibt es andere unvergessliche Sache zu bestaunen. Gerade die letzten Kilometer lassen sich sehr entspannt wandern und führen einen bis nach Mescherin.
Burgenwanderweg:
Der Naturpark Hoher Fläming beheimatet 4 Burgen, die allesamt mehrere hundert Jahre alt sind. Der rund 150km lange Rundkurs teilt sich auf in 8 Etappen und ist geprägt durch Kiefernwälder und weite Täler. Schon zu Beginn der ersten Etappe kommt Ihr in den Genuss der Burg Eisenhardt. Vorbei geht es an verschiedenen Obstbaumalleen und in den ersten Kiefernwald. In diesen fühlt sich der Uhu heimisch und bei genauem Hinhören ist dieser auch bemerkbar. Die sechste Etappe ist die wahrscheinlich abwechslungsreichste. Zu Anfang geht es durch Wiesen des Fiener Bruchs, bis es in in trockene Kiefernwälder geht. Durch diese führt die Route weiter entlang durch die 3 kleinen Dörfer: Glienicke, Steinberg und Grebs. Dörfer, in denen es mehr als ruhig zugeht und nichts zu hören ist außer die grasenden Pferde. Weiter geht es durch mehrere Kiefernwälder in Richtung Groß Briesen. Auf dem Weg dahin passiert man den sogenannten „Blauen Stein", ein Findling aus der letzten Kaltzeit. Dieser hat einen Umfang von rund 12 Metern, wobei lediglich 1,5 Meter frei gelegt worden. Die vorletzte Etappe zeichnet sich durch die hohe Zahl an Höhenmetern aus. Von dem Aussichtsturm der Briesener Berge hat man einen traumhaften Blick in das Urstromtal. Die Route nimmt seinen Lauf durch ein Waldgebiet in der Nähe von Dippmannsdorf, das auffällt durch viele kleine Quellen. Diese laden zum Abkühlen und Baden ein. Auf der letzten Etappe lässt sich der Lebensraum des schwersten flugfähigen Vogel Europas bestaunen, der Großtrappe. Dieser fühlt sich in den sumpfigen Landschaftswiesen von Belzig heimisch. Die letzten Kilometer dieses Wanderwegs bildet der Panoramaweg rund um diese Stadt. Dieser endet am Fuß der Burg Eisenhardt, die man zu Beginn noch aus der Ferne bestaunt hat.
66 Seen Wanderweg
Dieser Rundkurs zählt zweifelsohne zu den schönsten und vielseitigsten Wanderwegen Deutschlands. Um Brandenburg in all seinen Facetten bestaunen zu können, bietet sich hier die Möglichkeit über 416km in 17 Etappen zu absolvieren.
Durchzogen von Seen, Flüssen, malerischen Dörfern und schöne historische Bauten kombiniert diese Route entsprechend alles und lässt keine Wünsche von Naturbegeisterten offen. Verschiedene Waldarten, ausgefallene Flora und Fauna und abwechslungsreiche Landschaften sind interessant sowohl für Anfänger, als auch für erfahrene Wanderer.
Die Tour beginnt im wunderschönen Potsdam am Brandenburger Tour, dort empfiehlt sich direkt ein Besuch des Schloss Sanssouci. Das über 200 Jahre alte Schloss ist ein UNESCO Welterbe und ein verheißungsvoller Auftakt. Vorbei an den ersten Seen und weiteren Schlössern endet die erste Etappe am Schloß Marquardt im gleichnamigen Stadtteil.
Bereits zu Beginn der dritten Etappe entfaltet sich die volle Schönheit Brandenburgs. Vorbei am Nymphensee geht es entlang des Havelkanals, an dem Euch von Bäumen wie Eichen, Kiefer und Birken Schatten gespendet wird. Höhenmeter gehören zu jeder Wanderung und auch so begegnen Euch auf der sechsten Etappe 145m. Während Ihr diese meistern müsst, lauft Ihr größtenteils durch Wälder oder weitreichende Seenlandschaften.
Auf circa halber Strecke der Route empfiehlt es sich, in Woltersdorf einzukehren. Dieser idyllische Ort trumpft durch eine gute Infrastruktur und ein gutes touristisches Angebot auf. Weiter geht es entlang der Löcknitz, die dafür bekannt ist, gerade im Sommer viele Forellen zu beheimaten. Im weiteren Verlauf gelangt Ihr schließlich an die Spree. In der Nähe von Hangelsberg bietet Euch ein mit Eichen bewachsenes ruhiges Ufer, an dem man die Natur genießen kann.
Angekommen bei der zwölften Etappe begegnet Euch ein breit gefächertes Feld der Flora und Fauna Brandenburgs. Für Angler ist der Glubigsee eine ausgesprochen interessante Adresse. Dieser beherbergt ein reiches Vorkommen an Barschen, Hechten, Karpfen und vielen weiteren mehr. Während die Angel im Wasser hängt, könnt Ihr im Unterspreewald Störche, Kormorane und mit einer Menge Glück auch einen Seeadler beobachten.
Die Route neigt sich so langsam dem Ende zu und die Landschaft ist weiterhin im stetigen Wandel. Zur Landschaft Brandenburgs gehören zahlreiche Sümpfe und man muss auf seine Schritte achten. Durch Moor, Torfstich und Gipsabbau hat sich der Boden immer weiter aufgeweicht und darauf befindliche Wiesenflächen werden zur matschigen Angelegenheit. Wenn dieses Gebiet passiert ist, geht es weiter fernab jeglicher Zivilisation, vorbei an dem ehemaligen Militärflughafen Sperenberg endet die 15. Etappe schlussendlich in Trebbin. Auf der Zielgeraden geht es dann noch einmal durch ein Naturschutzgebiet, in dem viele Zugvögel im Frühjahr und Herbst durchziehen. Auf dem Weg zum Blankensee gibt es viele Möglichkeiten, um zu verweilen, wie zum Beispiel die Aussichtsplattform am Löwendorfer Berg, das Schloss und die Johannische Kirche am Blankensee. Durch viele Kilometer Wald und Wiese gelangt Ihr schließlich am Ende des Naturschutzgebiet, an einladende Badeseen, bevor es in die letzte Etappe geht.
Auf dem letzten Teil des Wanderwegs gelangt man an die letzten der namensgebenden 66 Seen. Einige der schönsten Aussichtspunkte der Tour findet Ihr fast am Ende der Tour, nämlich die in der Nähe der Pirschheide. Dann geht es auf direktem Wege in Richtung Potsdam, dem Startpunkt dieser Route. Angelangt am Brandenburger Tor ist die 66 Seen Wanderung erfolgreich gemeistert. Über hunderte Kilometer bot sich ein unglaublich abwechslungsreiches, sowie schönes Bild der Natur.
Wir haben Euch die aus unserer Sicht schönsten Touren rund um Brandenburg vorgestellt, um Euch Nahe zu bringen, welche Schönheit sich um Berlin befindet. Als Vorbereitung für den Megamarsch eignet sich natürlich jeder dieser Routen, wobei das Highlight selbstverständlich der 416km lange 66 Seen Wanderweg ist. Dieser Weg vereint so ziemlich alles, was es in und um Brandenburg zu entdecken gibt. Durch seine vielen Etappen und Möglichkeiten wirkt dieser im ersten Moment zwar komplex und anspruchsvoll, wobei diese bei genauem hinsehen individuell gestaltbar sind. Die abwechslungsreiche und wunderschöne Landschaft bietet jedem Naturliebhaber etwas und durch viele Seen und Flüsse gibt es immer wieder gute Stellen zum Verweilen und Abkühlen.
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